Trauermarsch auf den Tod des Kaisers Wilhelm I. • Carl Reinecke (Op. 200)

   

MARSCHLIEDERKANAL

 

Published on Apr 10, 2023

Der Trauermarsch auf den Tod des Kaisers Wilhelm I. von Carl Reinecke aus dem Jahr 1888 ist einer von vielen Trauermärschen anlässlich des Todes Wilhelms I., welcher anhand originaler Klaviernoten rekonstruiert werden konnte.

Wilhelm I., mit vollem Namen Wilhelm Friedrich Ludwig von Preußen (* 22. März 1797 in Berlin; † 9. März 1888 ebenda), aus dem Haus Hohenzollern war von 1861 bis zu seinem Tod König von Preußen und seit der Reichsgründung 1871 erster Deutscher Kaiser. Als zweitgeborener Sohn Friedrich Wilhelms III. wurde er zunächst nicht auf die Aufgaben eines Monarchen vorbereitet, sondern schlug eine militärische Laufbahn ein. In den 1820er Jahren übernahm er auch diplomatische Aufträge, die ihn unter anderem an den Zarenhof nach Sankt Petersburg führten. In Folge des Dekabristenaufstandes 1825 in Russland und der Julirevolution von 1830 in Frankreich entwickelte Wilhelm eine ausgeprägte Revolutionsfurcht. Da sein älterer Bruder König Friedrich Wilhelm IV. kinderlos blieb, avancierte Wilhelm zum Thronfolger. Die Öffentlichkeit nahm ihn als Symbolfigur der antiliberalen Militärpartei am preußischen Hof wahr. Während der Märzrevolution 1848 sprach sich der Prinz für ein gewaltsames Vorgehen gegen die Demonstranten aus. Der bald öffentlich als „Kartätschenprinz“ beschimpfte Wilhelm ging für einige Wochen ins Exil nach Großbritannien. 1849 ließ er als Oberbefehlshaber die Revolutionen in der Pfalz und in Baden blutig niederschlagen.

Durch die Revolution 1848/1849 und seinen Aufenthalt in Koblenz als Militärgouverneur des Rheinlandes und Westfalens begann sich Wilhelms Einstellung gegenüber einer konstitutionellen Monarchie zu mäßigen. Den deutschen Nationalismus betrachtete er zunehmend als ein mögliches politisches Instrument für Preußens Krone. 1858 übernahm Wilhelm für seinen erkrankten Bruder die Regentschaft. In der politischen Öffentlichkeit beförderte der Thronwechsel Hoffnungen auf eine Neue Ära. Da der Prinzregent, ab 1861 König von Preußen, jedoch auf eine konservative Heeresreform hinarbeitete, eskalierte kurz darauf ein Streit mit dem Abgeordnetenhaus zu einem Verfassungskonflikt. Im Kampf gegen das Parlament berief Wilhelm 1862 Otto von Bismarck zum preußischen Ministerpräsidenten. Mit dessen Unterstützung wurde der Verfassungskonflikt 1866 beigelegt und mittels der drei Einigungskriege erreichte Preußen eine enorme Machtsteigerung. Nach der Reichsgründung wurde Wilhelm am 18. Januar 1871 im Schloss Versailles bei Paris zum Deutschen Kaiser proklamiert. Die Regierungsgeschäfte überließ er seit den 1870er Jahren stärker seinem Ministerpräsidenten und Reichskanzler. Inwieweit er von Bismarck dominiert war oder doch eigenständig agierte, ist in der Forschung umstritten.

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