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„So kam der Herbst, so kam der Winter. Und der Winter war eine
unselige Zeit, Schnee und Kälte, kurze Tage, Dunkelheit.
Die kleinen Höfe und die einzelnen Häuser hatten sich durch tiefe
Fußpfade im Schnee miteinander verbunden, und dann und wann
ging dort ein Mensch. Es war vielleicht am Abend, mit Mond und
Sternen, und es war vielleicht die Frau in Roten, die zum
Nachbarhof geht, um sich einen Rock zu leihen.
Jawohl, immer noch waren alle Männer auf dem Lofot, und Karel
war auf dem Lofot, und es war Sache der Frau, sich samt den
Kindern und dem Stall bis etwa drei Wochen nach Ostern
durchzubringen, das war die Zeit, in der die Männer wieder
heimkamen.
Es war eine harte Zeit für sie, sie mußte ihre ganze Geduld und
ihre ganze Genügsamkeit dazu hernehmen.
Sie hat es jetzt nicht leicht, ihr ist das Futter für das Vieh
ausgegangen, und sie muß sich um Hilfe umsehen.
Morgen will sie zusammen mit einer anderen Frau, die auch
Futtermangel hat, sich in der Gemeinde Heu verschaffen.“
(aus „Nach Jahr und Tag“, 1933, Knut Hamsun,
norwegischer Schriftsteller, 1859 - 1952)
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